top of page

Mein Wochenende bei der NLS – zwischen Benzingeruch, Boxenflüstern und Blende 2.8

  • Writer: Maikel Fuhrmann
    Maikel Fuhrmann
  • Jun 30
  • 3 min read

Manchmal riechst du es, bevor du es siehst. Dieses Gemisch aus Gummi, Benzin, Adrenalin und Konzentration, das über der Boxengasse liegt, noch bevor der erste Motor warmgelaufen ist. So beginnt für mich ein typisches Rennwochenende bei der NLS. Nicht mit dem ersten Foto, sondern mit der ersten Atmosphäre.


Freitagmittag: Ankommen und Eintauchen

Ich komme meistens freitags gegen 14:30 Uhr am Nürburgring an – nicht zu spät, denn um 15 Uhr starten wir mit dem Taxitraining. Für mich heißt das: keine Pause, direkt raus mit der Kamera. Die Sony A7R IV mit dem 300mm f/2.8 GMfür die schnellen Szenen, die Sony A1 mit dem 35mm oder 70-200mm GM für dynamische Mitzieher, unterstützt vom elektronischen Auslöser.

Mein Fortbewegungsmittel an der Strecke? Die Sur-Ron Cross vom Teamchef. Damit cruise ich um die GP-Strecke, flexibel und schnell. Manchmal war ich aber auch mit meinem Tesla unterwegs und habe mehrfach „offroad“ die Strecke umrundet. Nicht empfohlen, aber effizient.

Wo ich schlafe? Das variiert. Mal beim Teamchef in Müllenbach, mal im Camper, mal im Tesla mit ausgebautem Bett. Ich hab sogar schon auf einem Gartenstuhl zwei Stunden Schlaf gefunden – Motorsportromantik auf ganz eigene Art.



Samstag: Die Suche nach dem Moment

Samstag ist Dauerlauf, fotografisch, mental, körperlich. Die Box brummt, die Strecke lebt. Ich switche flexibel zwischen meinen Setups. Für die schnellen, dramatischen Panning-Shots ist die A1 mein Favorit. Für Details und kraftvolle Close-ups liebe ich das 300mm an der A7R IV.

Ich habe keine festen Rituale. Oft telefoniere ich auf den letzten Metern mit Teamkollegen, kurz den Plan abgleichen, Fokus setzen. Und dann los.

Angespannt? Eher selten. Aber es gibt Momente, die knistern. Pflanzgarten zum Beispiel. Wenn die Autos über den Sprunghügel fliegen und ich mit 300mm direkt hinter der Leitplanke stehe, ist es keine Simulation – es ist Realität. Du bist mittendrin.


Der Porsche 911 GT3 R von Team Max Kruse Racing  (#100) im Flug auf dem Abschnitt Pflanzgarten. Foto: Maikel Fuhrmann
Der Porsche 911 GT3 R von Team Max Kruse Racing (#100)

Lieblingsbild: ROWE BMW im Brünnchen

Einer meiner absoluten Favoriten: Der ROWE BMW, im Anflug auf Brünnchen. Licht, Linie, Geschwindigkeit – und ich genau im richtigen Moment mit der A7 RIV. Für mich ein Sinnbild dessen, was Motorsportfotografie für mich bedeutet: Präzision, Timing und Gänsehaut.


ROWE BMW M4 GT3 mit Startnummer 98 im Brünnchen auf den Curbs bei der NLS. Foto: Maikel Fuhrmann
Der ROWE BMW M4 GT3 (#98) im Brünnchen

Mein Wochenende in Bildern – und am Bildschirm

Meistens bin ich samstags gegen 22 Uhr wieder zuhause. Teilweise habe ich dann schon in der Mittagspause oder am Rand der Strecke mit dem Sichten und Bearbeiten begonnen. Sonntagmorgen beim Kaffee geht’s weiter, spätestens Sonntagabend muss alles fertig sein. Der Rennbericht wartet.

Früher habe ich sonntags oft noch Fußball gespielt. Das ist inzwischen vorbei – aber manchmal fehlt genau diese körperliche Pause. Stattdessen sitze ich in meinem vollen Büro, zwischen Technik, Prints und Erinnerungen. Platz für neue Bilder? Kaum. Aber Ideen? Jede Menge.


Fazit: Mehr als Motorsport

Die NLS ist für viele nur eine Rennserie. Für mich ist sie Bühne, Geschichte, Begegnung. Ich sehe Fahrer, die kämpfen, Mechaniker, die durchatmen, Zuschauer, die hoffen. Und ich versuche, das sichtbar zu machen mit Technik, mit Timing, aber vor allem mit Gefühl.

2023 durfte ich zum ersten Mal das 24h-Rennen begleiten. Wer einmal nachts zwischen Boxenflutlichtern, Grillgeruch und Nebel in der Eifel stand, der weiß: Das ist nicht einfach ein Rennen. Das ist Kultur. Und ein Privileg, es dokumentieren zu dürfen.

Feedback zu meinen Bildern? Gibt’s, ehrlich, freundlich, unterstützend. Aber ich habe gelernt: Qualität allein reicht nicht. Sichtbarkeit entsteht auch durch Netzwerke, Nähe, Wiederholung. Das ist Motorsport. Und das ist auch Business.

Wenn du willst, dass dein Team, dein Auto oder deine Geschichte auf eine ehrliche und kraftvolle Weise erzählt wird, dann weißt du, wo du mich findest.



Maikel Fuhrmann www.fuhrmannfs.com

Instagram: @fuhrmannfs


Nächste Woche: Was ein gutes Fahrerporträt ausmacht – mehr als nur Helm und Overall.

 
 
 

Comments


bottom of page